FALSCHE DARSTELLUNG DURCH KLINIK-ATLAS
23.05.2024
Er soll ein korrektes und verifiziertes Bild der bundesweiten Krankenhausversorgung geben, PatientInnen den Vergleich von Leistungen sowie der Qualität vereinfachen und somit deren Entscheidungsfindung erleichtern. Stattdessen sorgt er jedoch seit seiner Veröffentlichung am vergangenen Freitag für Verwirrung und Kritik: Der neue bundesweite Klinik-Atlas der Bundesregierung.
Zahlreiche Krankenhäuser kritisieren seither die fehlerhaften und damit oftmals auch irreführenden Darstellungen. Damit verfehlt der Klinik-Atlas nicht nur sein eigentliches Ziel, sondern auch die Erwartungshaltung an eine amtliche Datenbank.
Auch das Marien-Hospital Euskirchen zählt zu den betroffenen Krankenhäusern: 266 Betten werden beispielsweise im Klinik-Atlas angegeben – obwohl dem Qualitätsbericht 2023 in der Referenzdatenbank des G-BA zu entnehmen ist, dass unser Krankenhaus über 465 verfügt. Eine Differenz von 199 Betten, die selbst mit dem Abziehen von 138 psychiatrischen Betten nicht zu erklären ist.
Stattdessen werden dem Qualitätsbericht 2023 an anderer Stelle veraltete Informationen entnommen: So ordnet der Klinik-Atlas das Marien-Hospital Euskirchen fälschlicherweise der Basis-Notfallversorgung zu. Zwischenzeitlich wurde mit den Kostenträgern jedoch die Zuordnung zur Notfallstufe 2 – der erweiterten Notfallversorgung – vereinbart.
Entsprechende Korrekturen wurden über das Kontaktformular des Klinik-Atlas durch unser Medizincontrolling veranlasst. Wann diese übernommen werden, ist unklar. „Eine Überprüfungsmöglichkeit für Krankenhäuser – noch vor Veröffentlichung der Webseite – hätte diese für alle Betroffenen unangenehme Situation verhindern können“, merkt Geschäftsführer Johannes Hartmann an.