Oberarmkopfbruch

Starke Schmerzen im Schultergelenk

Oberarmkopfbrüche kommen häufiger bei alten Menschen vor, deren Knochen durch Osteoporose vorgeschädigt sind. Bei jüngeren Menschen mit gesunder Knochenstruktur ist eine größere Krafteinwirkung notwendig, etwa ein Sturz aus großer Höhe.

Diagnose

Eine Röntgenuntersuchung zeigt, wie der Bruch verläuft, ob die Knochen verschoben sind und in welchem Ausmaß die Gelenkfläche des Oberarmkopfs betroffen ist. Diese Informationen sind wichtig für die weitere Behandlungsstrategie.

Wird eine Operation nötig, erfolgt eine Computertomographie (CT) mit 3D Rekonstruktionen und ggf. auch eine MRT-Untersuchung.

Frau macht Gymnastik

Therapie

Bei unkomplizierten, unverschobenen Brüchen reicht es in vielen Fällen, den Arm für etwa eine Woche ruhig zu stellen. Dafür wird der Arm in einen speziellen Arm-fix-Verband (Gilchrist-Verband) gelegt.

Pendelbewegungen ab der zweiten Woche

Krankengymnastik im Anschluss hält das Schultergelenk beweglich. Dabei hat sich ein abgestuftes Verfahren bewährt: Zu Beginn werden nur Ellenbogen und Hand bewegt, Pendelbewegungen sind ab der zweiten Woche möglich. Ab der dritten Woche können vorsichtige, belastungsfreie Steigerungen der Bewegungen im Schultergelenk begonnen werden. Erst nach ungefähr sechs Wochen sollen die Patienten den Arm sukzessive wieder belasten.

Regelmäßige Kontrollen

Um auszuschließen, dass sich der Bruch verschiebt, wird die Schulter regelmäßig kontrolliert. Deshalb sind Röntgenuntersuchungen nach ein, zwei und sechs Wochen sinnvoll.

Es gibt allerdings Konstellationen, bei denen sich eine Operation des gebrochenen Oberarmkopfes nicht vermeiden lässt. Dazu gehören vor allem stark verschobene Brüche, ein ausgekugelter Gelenkkopf, so genannte Luxationsfrakturen, oder komplizierte Brüche mit Begleitverletzungen.

Grundsätzlich kommen gelenkerhaltende Operationen (Osteosynthesen) oder der Ersatz des Schultergelenks durch eine Endoprothese in Frage. Unter Osteosynthese versteht man Verfahren, bei denen die Knochenbruchstücke mit Hilfe von Schrauben, Platten, Nägeln oder Drähten verbunden werden, um die normale Anatomie wiederherzustellen. Welches Verfahren möglich ist, hängt von der Schwere der Verletzung ab und vom Gesundheitszustand des Patienten.

Gelenkerhalt vor Gelenkersatz

Lässt sich die Gelenkfläche des Oberarmkopfes nicht wiederherstellen – etwa bei einem Trümmerbruch – kann der Oberarmkopf durch eine Prothese ersetzt werden. Wie beim Hüftgelenk auch, kommt grundsätzlich ein Teilersatz in Betracht, bei dem nur der Oberarmkopf durch eine Prothese ersetzt wird. Geht das nicht, muss das komplette Gelenk ausgetauscht werden.

Nach einer operativen Versorgung einer Oberarmkopffraktur bleiben die Patienten zwischen drei und sechs Tagen in der Klinik. Wenn das Schultergelenk mit Prothese versorgt wurde, schließt sich eine Rehabilitation an. Diese sollte aber erst in einem zeitlichen Abstand von etwa sechs Wochen beginnen, weil der Knochen erst heilen muss.

Experten

Dr. med. Ilja Windrath, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. med. Ilja Windrath

Chefarzt

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Dr. med. Stephanie Adam

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Oberärztin

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