Oberschenkelhalsbruch

Verbindung zwischen Oberschenkelknochen und Oberschenkelkopf bricht

Der Oberschenkelhals ist die Verbindung des langen Oberschenkelknochens (Femur) mit dem Hüftgelenk. Bei einem Oberschenkelhalsbruch bricht diese Verbindungsstelle zwischen dem Oberschenkelknochen und dem Oberschenkelkopf. Diese Verletzung kommt besonders häufig bei alten Menschen vor, oft im Winter bei vereisten Straßen oder im Haushalt, beim Sturz von der Trittleiter. Weil Menschen in zunehmendem Alter oft auch an Osteoporose (Abnahme der Knochendichte) leiden, nimmt das Risiko für Sturzfrakturen zu.

Muskeln halten die Bruchstelle zusammen

Bei älteren Menschen über 65 Jahren gehören Oberschenkelhalsfrakturen zu den häufigsten Verletzungen.  Bemerkbar machen sie sich zumeist durch starke, stechende Schmerzen in der Hüfte. Nicht immer bricht der Oberschenkelhals vollständig. Manchmal schafft es die starke Muskulatur, die Bruchstücke zusammen zu halten. Ursache für solche Stürze bei alten Menschen sind oftmals Kreislaufbeschwerden und Schwindel. Regelmäßige körperliche Bewegung, ein gut trainierter Kreislauf und eine altersgerechte Ernährung mit viel Kalzium und Vitamin D sind deshalb wichtig.

Diagnose

Bricht der Oberschenkelhals, ist die Fraktur fast immer sofort zu erkennen. Das Bein ist nach außen verdreht und verkürzt. Gewissheit verschafft deshalb vor allem ein Röntgenbild. 

Im Rahmen der Diagnostik achten die Mediziner auch auf mögliche Verletzungen des Gefäß- und Nervensystems. Deshalb überprüfen sie flankierend auch Motorik, Empfindungsvermögen und Durchblutung. Zusätzlich zur Röntgenaufnahme wird bei Bedarf noch eine Computertomografie (CT) veranlasst.

Frau im Schwimmbad

Therapie

Ein Oberschenkelhalsbruch muss in den meisten Fällen operiert werden und ist dann immer ein Notfall, der möglichst innerhalb von 24 bis 48 Stunden versorgt werden sollte, damit als Folge längerer Bettlägerigkeit keine Komplikationen entstehen.

Vereinzelt kann eine Operation vermieden werden, wenn sich der Bruch nicht verschoben hat. Das hängt mit der starken Muskulatur und dem starken Bandapparat zusammen. In diesen Fällen wird das verletzte Bein geschont, der Patient bekommt Schmerzmittel und Krankengymnastik.

Oft reicht ein künstlicher Hüftkopf

Muss aber operiert werden, stehen dafür unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Welche Technik sich empfiehlt, hängt auch davon ab, wie die Bruchlinie verläuft und in welchem Zustand der Knochen ist. Ist die Hüftpfanne nicht betroffen, reicht bei älteren Patienten oft der Einsatz eines künstlichen Hüftkopfes, einer so genannten Duokopf-Prothese. Zu einer hüftkopferhaltenden OP raten Mediziner vor allem bei jüngeren Menschen.

Osteosynthese dient Knochenerhalt

Das Verfahren, bei dem Knochenbruchstücke mit Hilfe von Schrauben, Platten, Nägeln oder Drähten verbunden werden, um ihre Substanz zu erhalten, heißt Osteosynthese. Ziel ist es, die Durchblutung des Hüftgelenkkopfes zu erhalten.

Ist der Erhalt des Hüftkopfes nicht mehr möglich, muss das Gelenk komplett ersetzt werden. Man spricht von einer Totalendoprothese des Hüftgelenks (Hüft-TEP).

Nachbehandlung

Nach einer Hüftgelenksersatz-OP bleiben die Patienten in der Regel eine knappe Woche im Krankenhaus. Im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt haben Patienten nach einer Hüft-Endoprothese Anspruch auf eine ambulante oder stationäre Rehabilitation. Unser Sozialdienst hilft ihnen dabei, einen Therapieplatz zu finden.

Experten

Dr. med. Christoph Fier, Leitender Oberarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. med. Christoph Fier

Leitender Oberarzt

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Dr. med. Ilja Windrath, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. med. Ilja Windrath

Chefarzt

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