Schnellender Finger

Verengung der Sehnenscheide

Als schnellenden Finger, umgangssprachlich auch „Schnappfinger“, bezeichnet man eine oft entzündlich bedingte Verengung der Sehnenscheide, beziehungsweise eine teils knotenartige Verdickung der Sehne selbst. Das Gleiten der Beugesehnen in der Beugesehnenscheide und durch die sogenannten Ringbänder wird behindert.

Ringbänder bilden eine ringförmige Verstärkung der Sehnenscheiden an Fingern oder Zehen, die die Beugesehnen am Finger befestigen. Die Finger können nur noch mit Mühe gestreckt werden und schnalzt nach anfänglichem Widerstand plötzlich weiter nach vorne- oft begleitet von einem schnappenden Geräusch. Daher der Name.

Diagnose

Mitunter schnappt der Finger sogar vor den Augen des Arztes. Außerdem tasten die diagnostizierenden Ärzte den Finger nach Verdickungen oder Knötchen ab. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es vor, dass der betroffene Finger gar nicht mehr eigenständig aus der gebeugten Stellung heraus bewegt werden kann.

Bildgebende Untersuchungen wie Röntgen oder Ultraschall können zur Absicherung der Diagnose dienen.

Therapie

Ein schnellender Finger kann konservativ behandelt werden. Wichtigstes Ziel ist es dabei, die Entzündung zu bekämpfen. Die Ursache läßt sich ohne Operation allerdings nicht bekämpfen. Zunächst muss der Finger geschont werden. Außerdem kommen entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz. Bei schwereren Fällen wird Kortison an die betroffene Stelle gespritzt.

Ringband wird gekappt

Hilft das alles nicht, oder ist die Sehne schon zu stark verdickt, ist eine Operation möglich. Dabei wird das Ringband durchtrennt, das die geschwollene Sehne behindert Nach einer Kappung des Ringbands läßt sich der Finger in der Regel bald wieder normal bewegen. Die restlichen Ringbänder fangen die Aufgaben des durchtrennten Bandes auf.

Experten

Dr. med. Ilja Windrath, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. med. Ilja Windrath

Chefarzt

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