Migräne und chronische Kopfschmerzen
Kopfschmerzen sind nach Rückenschmerzen die zweithäufigsten Schmerzen an denen Deutsche leiden. Mediziner unterscheiden zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen. Primären Kopfschmerzen liegen keine erkennbaren Ursachen zugrunde; sie gelten als eigenständige Erkrankung. Sekundäre Kopfschmerzen hingegen basieren auf einer Vorerkrankung. Kopfschmerzen können sich schleichend entwickeln oder unvermittelt und plötzlich auftreten. Die Wahrnehmung und das Schmerzempfinden sind dabei sehr individuell. Sie werden von Betroffenen häufig als stechend, pochend, pulsierend, dumpf oder diffus beschrieben. In den meisten Fällen sind Kopfschmerzen harmlos und ihre Dauer ist begrenzt, so dass keine Behandlung notwendig ist.
Chronische Kopfschmerzen oder Migräne hingegen erfordern eine speziell ausgerichtete Therapie. Frauen leiden insgesamt häufiger an Kopfschmerzen als Männer. Die Schmerzform unterscheidet sich in den meisten Fällen jedoch. In der Regel sind Frauen häufiger von einer Migräne betroffen. Männer hingegen leiden eher unter sogenannten Cluster-Kopfschmerzen. Grundsätzlich sollten Betroffene aufmerksam werden, wenn sie regelmäßig an Kopfschmerzen leiden oder sich die Intensität erheblich steigert.
Diagnose
Die meisten Kopfschmerzerkrankungen können bereits durch ein ausführliches Anamnesegespräch sowie eine erste körperliche Untersuchung diagnostiziert werden. Weiterführende Diagnostik kommt zum Einsatz, wenn der Verdacht auf eine sekundäre Kopfschmerzerkrankung besteht oder um andere Erkrankungen mit ähnlichen Beschwerden ausschließlich zu können. Eine Computertomographie (CT) liefert dabei detaillierte Schichtaufnahmen des Gehirns. So können Durchblutungsstörungen oder Hirnblutungen sehr gut dargestellt und lokalisiert werden. Eine Magnetresonanztomografie (MRT) hingegen liefert detailliertere Schichtaufnahmen, die selbst kleinste Veränderungen, wie Geschwulste, Gefäßaussackungen oder Entzündungsherde darstellen.
Lumbalpunktion
In manchen Fällen wird im Rahmen einer Lumbalpunktion Gehirnwasser, von Medizinern Liquor genannt, entnommen. Mithilfe labortechnischer Untersuchungen kann hierdurch beispielsweise eine Hirnhautentzündung nachgewiesen werden. Zur Entnahme der klaren Flüssigkeit wird eine Hohlnadel vorsichtig auf Höhe der Lendenwirbelsäule eingeführt und zwischen zwei Wirbelkörpern bis in den Wirbelkanal vorgeschoben. Die Lumbalpunktion ist in der Regel schmerzfrei und dauert nicht länger als eine Viertelstunde. Es ist wichtig, dass die Patienten sich danach etwa eine Stunde ausruhen.
Elektroenzephalographie (EEG)
Bei einer Elektroenzephalographie (EEG) werden die Hirnströme der Kopfschmerz-Patienten aufgezeichnet. Betroffene werden während der Untersuchung akustischen und visuellen Reizen ausgesetzt. Die sich daraus ergebenden Messungen lassen beispielsweise eine erhöhte Reizbarkeit der Nerven erkennen, wie sie unter anderem bei einer Migräne vorliegt. Außerdem kann eine EEG eingesetzt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen.