Funktionsstörung des Gehirns
Epilepsien sind die Folge einer Vielzahl von Hirnerkrankungen und können daher nicht in einem einheitlichen Krankheitsbild beschrieben werden. Neurologen unterscheiden zwischen strukturellen und genetisch bedingten Epilepsien. Strukturellen Epilepsien liegen Hirnschädigungen, durch beispielsweise Traumata oder neurodegenerative Erkrankungen zugrunde. Dies können beispielsweise Vernarbungen nach Hirnverletzungen, ein Schlaganfall, ein Hirntumor oder eine Missbildung im Gehirn sein.
Bei genetisch bedingten Epilepsien liegt eine angeborene genetische Veränderung vor. Größtes gemeinsames Merkmal ist eine Neigung zu kurzfristigen Funktionsstörungen des Gehirns, die sich in den sogenannten epileptischen Anfällen äußern. In der Regel dauern epileptische Anfälle nur wenige Sekunden oder Minuten an. So plötzlich epileptische Anfälle beginnen, so plötzlich enden sie auch wieder. In den meisten Fällen ganz ohne Behandlung. Die Betroffenen können sich in der Regel nicht an den Anfall erinnern, leiden jedoch oftmals sehr unter der Angst vor einem erneuten Anfall. Von den strukturellen und genetisch bedingten Epilepsien sind die Gelegenheitsanfälle abzugrenzen, die an bestimmte Provokationsmechanismen wie beispielsweise Schlafentzug oder Flickerlichtstimulation gebunden sind.