Epilepsie

Funktionsstörung des Gehirns

Epilepsien sind die Folge einer Vielzahl von Hirnerkrankungen und können daher nicht in einem einheitlichen Krankheitsbild beschrieben werden. Neurologen unterscheiden zwischen strukturellen und genetisch bedingten Epilepsien. Strukturellen Epilepsien liegen Hirnschädigungen, durch beispielsweise Traumata oder neurodegenerative Erkrankungen zugrunde. Dies können beispielsweise Vernarbungen nach Hirnverletzungen, ein Schlaganfall, ein Hirntumor oder eine Missbildung im Gehirn sein.

Bei genetisch bedingten Epilepsien liegt eine angeborene genetische Veränderung vor. Größtes gemeinsames Merkmal ist eine Neigung zu kurzfristigen Funktionsstörungen des Gehirns, die sich in den sogenannten epileptischen Anfällen äußern. In der Regel dauern epileptische Anfälle nur wenige Sekunden oder Minuten an. So plötzlich epileptische Anfälle beginnen, so plötzlich enden sie auch wieder. In den meisten Fällen ganz ohne Behandlung. Die Betroffenen können sich in der Regel nicht an den Anfall erinnern, leiden jedoch oftmals sehr unter der Angst vor einem erneuten Anfall. Von den strukturellen und genetisch bedingten Epilepsien sind die Gelegenheitsanfälle abzugrenzen, die an bestimmte Provokationsmechanismen wie beispielsweise Schlafentzug oder Flickerlichtstimulation gebunden sind.

Frau bei Elektroenzephalographie

Diagnose

Nach einem ersten epileptischen Anfall folgt eine sorgfältige Diagnose. Ein ausführliches Arztgespräch, eine bildliche Darstellung des Gehirns mit der Magnetresonanztomographie (MRT) sowie Untersuchungen der Hirnströme mithilfe der Elektroenzephalographie (EEG) geben erste Aufschlüsse darüber, ob es tatsächlich ein epileptischer Anfall war. In einigen Fällen erfolgen zusätzliche Untersuchungen, um andere Erkrankungen ausschließen zu können. Entzündliche Veränderungen des Gehirns können durch spezielle Untersuchungen des Hirnwassers, Stoffwechselstörungen durch ein Blutbild und Herzrhythmusstörungen durch ein EKG ausgeschlossen werden.

Therapie

Schwerpunkte unserer Behandlung sind neben der Akutversorgung epileptischer Anfälle, die sorgfältige Diagnostik sowie eine umfassende Beratung zu sämtlichen Therapiemöglichkeiten. Mögliche Therapieziele können neben einer vollständigen Anfallsfreiheit, eine verbesserte Lebensqualität durch wesentlich seltenere Anfälle aber auch durch eine Minderung von Verletzungen bei Anfällen sein.

Die richtigen Medikamente

Eine medikamentöse Therapie hat sich bei Epilepsie etabliert und bewährt. Die Wahl der Medikamente hängt von mehreren Faktoren ab. Neben der Epilepsieform und ihrer Ursache werden auch mögliche Begleiterkrankungen und das Alter der Betroffenen berücksichtigt. Außerdem wird die Medikation an einen möglichen Kinderwunsch angepasst. Eine dauerhaft verlässliche Wirksamkeit ist erst nach einigen Monaten gegeben. Bei Patienten mit der Diagnose Epilepsie ist die regelmäßige Einnahme der verschriebenen Medikamente sehr wichtig.

Umfassende Betreuung

Ein besonderes Augenmerk legen unsere spezialisierten Neurologen auf eine Therapie, die an die individuellen Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet ist und ihnen größtmögliche Lebensqualität gewährleistet. Dazu gehört eine ausführliche Beratung zur Lebensführung, Berufstätigkeit, Familienplanung und Fahrtauglichkeit. In aller Regel können Epilepsiepatienten ein ganz normales Leben führen.

Experten

Dr. med. Hartmut Bauer

Dr. med. Hartmut Bauer

Chefarzt

T 02251 90-1118 | F 02251 90-1088 neurologie@marien-hospital.com

Weitere Informationen