Eine infektiöse Gastroenteritis, umgangssprachlich als Magen-Darm-Grippe bezeichnet, ist eine Schleimhautentzündung des Magen-Darm-Traktes. Sie kann durch eine Infektion mit Erregern wie Bakterien oder Viren entstehen, aber auch Folge einer Krebsbehandlung sein. Eine Magen-Darm-Grippe kann in jedem Lebensalter auftreten, besonders häufig sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem betroffen. In der Regel halten die Beschwerden wie starker Durchfall, Bauchkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen nur wenige Tage an und sind nicht ernsthaft gesundheitsgefährdend. In seltenen Fällen kann eine Magen-Darm-Grippe über Wochen andauern und zu teils schwerwiegenden Komplikationen führen, die eine medizinische Versorgung notwendig machen. Ein typisches Zeichen ist dann die Dehydration, ein Flüssigkeitsmangel, der mit Durst, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel und Hauttrockenheit einher geht. Der Urin nimmt eine dunklere Färbung an. Langfristig führt ein Flüssigkeitsmangel zur Austrocknung (Exsikkose). Zu den schwerwiegenden Komplikationen zählen Darmdurchbrüche, Nierenversagen, ein toxisches Megakolon (akute Erweiterung und Entzündung des Dickdarms) oder eine Darminvagination (Einstülpung und Verschluss des Darmes). Eines haben sämtliche Komplikationen gemeinsam: unbehandelt besteht meist Lebensgefahr.
Diagnose und Therapie
Die Symptome einer infektiösen Gastroenteritis sind in der Regel eindeutig. Neben dem Anamnesegespräch hilft eine Stuhldiagnostik, mögliche Erreger und deren Resistenzen zu bestimmen. Dies ist maßgeblich für den weiteren Therapieverlauf. Je nach vorliegendem Krankheitserreger ist eine Isolierung nach den hohen Hygienestandards unserer Isolierstation notwendig. Engmaschige Laboruntersuchungen dienen zur Verlaufs- und Therapiekontrolle. Um einer Dehydration vorzubeugen, sorgen unsere Internisten zeitnah für einen Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes. Da bei einer Gastroenteritis mit starkem Flüssigkeitsverlust auch das thromboembolische Risiko erhöht ist, erfolgt stets eine Thromboseprophylaxe. Zudem erhalten die Betroffenen eine individuelle Beratung zur weiteren Therapie sowie individualisierte Ernährungsempfehlungen zum Kostaufbau. Ziel ist es, einen bestmöglichen Heilungsprozess zu gewährleisten und einer erneuten infektiösen Gastroenteritis vorzubeugen.