COPD (chronic obstructive pulmonary disease)

Lungenkrankheit oder Raucherhusten

COPD ist eine schwerwiegende Lungenkrankheit, die im fortgeschrittenen Stadium oft zum vorzeitigen Tod der Betroffenen führt. In Deutschland leiden ungefähr zehn Prozent der Menschen an COPD. Die oft als Raucherhusten verharmloste Lungenkrankheit zählt zu den häufigsten Todesursachen. In den meisten Fällen wird die Erkrankung erst spät diagnostiziert. Dies liegt vor allem an dem schleichenden Verschlechterungsprozess der Lungenfunktion. Im Durchschnitt fasst die Lunge eines erwachsenen Menschen rund sechs Liter. In Ruhe atmen wir hiervon lediglich einen bis eineinhalb Liter ein und aus. Das große Reservevolumen führt dazu, dass die ersten Symptome erst spät bemerkt werden und die Erkrankung bereits weit fortgeschritten ist. Für eine bestmögliche Behandlung ist es jedoch wichtig, die ersten COPD-Symptome frühzeitig zu erkennen und zu therapieren.

Typische Anzeichen einer COPD-Erkrankung sind die sogenannten AHA-Symptome:

  • Atemnot, in frühen Stadien nur unter Belastung, im weiteren Verlauf auch in Ruhe
  • Husten, der sich im Krankheitsverlauf stetig verschlechtert
  • Auswurf, der immer zäher wird und schwieriger abzuhusten ist
Arzt hört Lunge einer Patientin ab

Diagnose

Verhärtet sich nach der Anamnese der Verdacht auf COPD, werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Dabei achten unsere Internisten auch auf Anzeichen einer verminderten Sauerstoffversorgung und einer möglichen Herzschwäche. Im ersten Schritt werden mit Hilfe des kleinen Lungen-Funktionstests (Spirometrie) und einer Blutgasanalyse die Lungenfunktion und der Sauerstoffgehalt im Blut erfasst. Die Spirometrie gibt unter anderem Aufschluss über das größtmögliche Lungenvolumen, das innerhalb einer Sekunde ausgeatmet werden kann.

Zeigt das Testergebnis weniger als 70 Prozent des Normalwertes an, liegt in der Regel eine COPD vor. Einige Herz- und Lungenerkrankungen verursachen jedoch ähnliche Symptome. Deshalb werden zusätzlich Untersuchungen wie EKG, Herz-Ultraschall, Röntgen, Computertomographie der Lunge (CT-Thorax) und eine Bronchoskopie durchgeführt. EKG und Herz-Ultraschall geben Auskunft über die Herzfunktion und helfen, mögliche Herzkrankheiten auszuschließen. Röntgenbilder und CT-Thorax stellen beispielsweise sehr gut Lungenentzündungen, Lungentumore oder auch Lungenstauungen dar. 

Therapie

Konnten anderweitige Erkrankungen ausgeschlossen und eine COPD diagnostiziert werden, beginnt für die Betroffenen eine Langzeittherapie, denn COPD lässt sich nicht heilen. Eine gut eingestellte, medikamentöse Therapie kann jedoch die vorliegenden Symptome lindern und eine weitere Verschlechterung der Erkrankung hinauszögern. Außerdem werden oft Inhalationssysteme eingesetzt, da die Wirkstoffe auf diese Weise auf direktem Weg zu den betroffenen Lungenabschnitten gelangen. Typische COPD-Symptome wie Atemnot, Husten und Auswurf werden so wirksam gelindert.

Rehabilitationsprogramme

Für COPD-Patienten gibt es verschiedene Rehabilitationsprogramme wie Lungensport oder Atem- und Physiotherapie. Betroffene erlernen Atemtechniken und Körperhaltungen, die eine erschwerte Atmung unter Belastung und in Ruhe sowie das Abhusten festsitzenden Auswurfs erleichtern. Dies verbessert nicht nur die Belüftung der Lunge, sondern beugt auch Infektionen der Atemwege vor, unter denen Betroffene oft leiden.

Sauerstofflangzeittherapie

Bei Patienten mit einem sehr schweren COPD-Verlauf reicht in fortgeschrittenen Stadien die Sauerstoffversorgung durch die geschädigte Lunge nicht mehr aus. In diesen Fällen stellen unsere Internisten die Indikation für eine Sauerstoff-Langzeittherapie und beantragen diese als notwendige Versorgungsmaßnahme. Die Betroffenen erhalten bei dieser Therapiemethode zwischen 16 und 24 Stunden täglich Sauerstoff über eine Nasensonde. Dadurch wird die Sauerstoffkonzentration im Blut stabilisiert und die Atemnot der Patienten verringert.

Welche Therapiemöglichkeiten im Einzelfall zur Anwendung kommen, hängt vor allem vom Schweregrad der Erkrankung, dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patienten, deren Alter sowie dem Leidensdruck ab. Unsere erfahrenen Internisten verfügen über eine langjährige Expertise auf diesem Gebiet und beraten Sie ausführlich und individuell. Wichtigstes Ziel ist es, die Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung so lange wie möglich hinauszuzögern.

Experten

Dr. med. Michael Bothe

Dr. med. Michael Bothe

Chefarzt

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Eva-Maria Forst

Leitende Oberärztin

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Marcus Krischel

Dr. med. Marcus Krischel

Oberarzt

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Dr. med. Tobias Pinsdorf

Leitender Oberarzt

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