Das Team der Abteilung Geburtshilfe ist für das entgegengebrachte Vertrauen unserer Patientinnen ganz besonders dankbar und steht Ihnen während der Geburt einfühlsam und kompetent zur Seite, um ein schönes Geburtserlebnis zu ermöglichen.
Das Team unseres Kreißsaals ist rund um die Uhr für Sie da. Gerne können werdende Mütter ihr Kommen ankündigen, es ist jedoch kein Muss. Die Aufnahme erfolgt beispielsweise bei regelmäßigen Wehen oder Fruchtwasserabgang zu jeder Tages- und Nachtzeit.
In unserem modern eingerichteten Kreißsaal stehen Ihnen drei Gebärzimmer zur Auswahl. In unterschiedlichen Zeitabständen werden die kindliche Herzaktion und die Wehentätigkeit mittels CTG kontrolliert und der Muttermund bei Bedarf untersucht, um den Geburtsfortschritt zu beurteilen. Die Lage des Kindes und sein zu erwartendes Geburtsgewicht werden mit Ultraschall bestimmt. Aufgrund dieser Untersuchungen besprechen wir dann den weiteren Ablauf mit Ihnen. Eine Dauerüberwachung ist nur in seltenen Fällen notwendig.
Jederzeit unterstützen wir Sie dabei, unterschiedliche Haltungen einzunehmen und sich möglichst viel zu bewegen. Aufrechte Gebärpositionen sind in all unseren Kreißsälen auf dem Bett im Vierfüßlerstand, auf dem Gebärhocker oder stehend am Seil möglich.
Manchmal ist es notwendig, die Geburt „anzustubsen“. Dafür kann es vielfältige Gründe geben, zum Beispiel eine deutliche Terminüberschreitung, eine schlechte Versorgung des Kindes im Mutterleib, ein Blasensprung, bei dem nach Ablauf von 24 Stunden keine Wehen einsetzen oder eine schwerwiegende Erkrankung der Mutter. Sollte eine Geburtseinleitung bei Ihnen notwendig werden, beraten wir Sie ausführlich und stellen Ihnen gerne auch sanfte bzw. pflanzliche Alternativen vor.
Eine ambulante Geburt ermöglicht es, nach einer klassischen Entbindung im Krankenhaus, das Wochenbett in vertrauter und entspannter Atmosphäre zu Hause zu verbringen. Vorausgesetzt, die Geburt verläuft komplikationslos, Mutter und Kind sind gesund und zu Hause gut versorgt. Eine kompetente Betreuung und Nachsorge von einer Hebamme gehören dazu. Nach der Geburt bleiben Mutter und Kind einige Stunden lang im Kreißsaal. In diesem Zeitraum führen wir bei dem Neugeborenen die U1 durch.
Bei einer Wassergeburt können Frauen die Eröffnungs- und Austreibungsphase in einer unserer Gebärwannen verbringen. Das warme Wasser hat eine schmerzlindernde Wirkung und verkürzt oft die Eröffnungsphase. Weitere Vorteile einer Wassergeburt sind eine deutlich geringere Dammverletzungsrate und ein subjektiv schöneres Ge-burtserlebnis. Die Überwachung des Kindes ist auch hier zu jeder Zeit gewährleistet. In unseren Räumlichkeiten stehen Ihnen zwei große Gebärwannen zur Verfügung.
Auf Wunsch der werdenden Mutter setzen unsere Hebammen auch während der Geburt Homöopathie und Akupunktur ein. Durch Wärmeanwendungen und wohltuende Massagetechniken kann auch der Partner gut beim Verarbeiten der Wehenschmerzen unterstützen. Zudem können sie mit Aromatherapie oder dem Abspielen Ihrer Lieb-lingsmusik entspannende Akzente setzen.
Bei manchen Patientinnen muss von vornherein ein Kaiserschnitt geplant werden, da keine natürliche Geburt möglich ist. Bei anderen zeigt sich während der Geburt, dass ein Kaiserschnitt notwendig ist. Der Kaiserschnitt-OP-Saal liegt direkt an den Kreißsaal angrenzend, wodurch lange Wege entfallen und auch im Notfall sehr schnell gehandelt werden kann.
Das erfahrene Ärzteteam unserer geburtshilflichen Abteilung praktiziert den sanften Kaiserschnitt als eine besonders schonende Form, von Gynäkologen auch als sanfte Sectio bezeichnet. Der sanfte Kaiserschnitt wurde vor circa dreißig Jahren als Operationsmethode nach Misgav-Ladach entwickelt. Im Gegensatz zu einem normalen Kaiserschnitt dauert dieser Eingriff insgesamt nur etwa 30 Minuten. Bei einem sanften Kaiserschnitt werden im Vergleich zum normalen Kaiserschnitt weniger Strukturen wie Muskeln, Blutgefäße und Nerven verletzt. Aufgrund des kleinen Schnittes und der behutsamen Dehnung des Gewebes, erholen sich die meisten Frauen sehr schnell und verspüren deutlich weniger Schmerzen. Zudem ist die die Wundheilung bei den meisten Frauen nach einem sanften Kaiserschnitt besser. Sie haben ein geringeres Thromboserisiko und sind deutlich früher wieder aktiv.
Nur in wenigen Fällen ist ein sanfter Kaiserschnitt nicht möglich: Bei Notfall-Kaiserschnitten und bei Frauen mit mehreren früheren Operationen des Bauchraumes kann diese Methode nicht eingesetzt werden. Unsere Gynäkologen beraten Sie auch hierzu ausführlich.
Zur Schmerzlinderung setzen wir auf ein mehrstufiges, individuell abgestimmtes Vorgehen. Durch richtige Bewegung, beispielsweise das Beckenkreisen auf einem Gymnastikball oder Entspannung im warmen Badewasser können Sie Ihre Schmerzen in der Eröffnungsphase der Geburt deutlich lindern. Auch im Vorfeld erlernte Meditations- und Atemtechniken, als Hypnobirthing bezeichnet, können Sie jederzeit bei der Geburt anwenden.
Medikamentös stehen unseren Gebärenden schmerzlindernde und entspannende Mittel in Form von Zäpfchen, Tabletten oder Infusionen zur Auswahl. Sollte eine weiter-führende Schmerzlinderung gewünscht werden, arbeiten wir rund um die Uhr erfolgreich mit den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen der Abteilung Anästhesie zusammen. Bei einer Periduralanästhesie, bekannt als PDA, wird nach örtlicher Betäubung ein haarfeiner Katheter (Schlauch) rückenmarksnah eingebracht. Darüber kann, in einem vordefinierten Rahmen, ein schmerzlinderndes Mittel verabreicht werden.
Notfall
