Leberzirrhose

Typisch: Gelbsucht und Bauchwasser

Eine Leberzirrhose entsteht, wenn das Lebergewebe durch eine chronische Entzündung unterschiedlicher Ursache über einen langen Zeitraum hinweg geschädigt und durch Bindegewebe ersetzt wird: Die Leber vernarbt und kann immer schlechter ihre wichtige Funktion erfüllen. Häufigste Ursachen einer Leberzirrhose sind eine alkoholische oder nicht-alkoholische Fettlebererkrankung oder eine chronische Virushepatitis. Die Leberzirrhose bleibt lange Zeit symptomarm, Beschwerden treten erst bei fortgeschrittener Erkrankung auf. Zu den typischen Symptomen zählen allgemeine Beschwerden wie Gelbfärbung der Haut und Augen, Müdigkeit, Gewichtsabnahme sowie gerötete Handinnenflächen und Fußsohlen. Eine recht häufige Komplikation ist die Bauchwassersucht.

Diagnose

In einer ersten Anamnese werden Vorerkrankungen wie beispielsweise eine Leberentzündung erfragt. Zudem erkundigt sich der Arzt nach dem Alkoholkonsum sowie nach möglicherweise leberschädigenden Medikamenten. Eine anschließende Blutuntersuchung gibt Aufschluss über den Schweregrad der Schädigung. Größe und Struktur der Leber sowie indirekte Zeichen der Leberzirrhose wie Milzvergrößerung, Bauchwasser oder Umgehungskreisläufe lassen sich mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung darstellen. Bei unklarem Ultraschallbefund wird eine Ultraschalluntersuchung mit Kontrastmittel oder eine Computertomographie durchgeführt. Das Ausmaß der Entzündung und die bereits eingetretene Vernarbung des Lebergewebes wird mit einer Gewebeprobe, wenn gewünscht mit Beruhigungsspritze (Sedierung), nachgewiesen. In einigen Fällen wird eine Magenspiegelung (Gastroskopie) durchgeführt, zum Beispiel bei einer neu diagnostizieren Leberzirrhose. Dabei untersuchen unsere Gastroenterologen die Speiseröhre und den Magen auf Krampfadern, die durch den zu hohen portalvenösen Druck entstehen, der für eine Leberzirrhose typisch ist. Sie können zu massiven inneren Blutungen führen. Daher werden sie prophylaktisch mit Medikamenten oder einer endoskopischen Therapie (Gummibandligatur) behandelt.

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Therapie

Das kontinuierliche Fortschreiten einer Leberzirrhose lässt sich nur durch eine Therapie der auslösenden Grunderkrankung und konsequentes Vermeiden einer weiteren Schädigung verhindern. Dies ist wichtig, da geschädigtes Lebergewebe nur eingeschränkt regenerationsfähig ist. Eine weitere wichtige Behandlungssäule ist die gezielte Therapie möglicher Komplikationen wie beispielsweise einer Bauchwassersucht, einer hepatischen Enzephalopathie, eines Pfortaderhockdrucks oder eines Leberkarzinoms. Bei einer fortgeschrittenen Leberzirrhose stellt die Abteilung für Gastroenterologie die Indikation zur Vorstellung zur Lebertransplantation in einem Transplantationszentrum. Betroffene werden individuell und ausführlich zu sämtlichen zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten beraten.

Basiert die Leberzirrhose auf einer langjährigen Suchterkrankung, arbeiten unsere Gastroenterologen in enger Kooperation mit unseren Psychiatern und vermitteln auch ambulante Hilfsangebote. Auch in diesen Fällen stehen wir unseren Patienten mit langjähriger Expertise zur Seite.

Experten

Dr. med. Alban Schulte-Fischedick

Dr. med. Alban Schulte-Fischedick

Chefarzt

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Dr. med. Yilin Vogel

Oberärztin

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