Bei den meisten Schwangeren genügt es schon, die Ernährung umzustellen, um den Blutzuckerspiegel zügig zu normalisieren. Auch eine schwangerengerechte körperliche Aktivität ist eine sinnvolle ergänzende Maßnahme zur Diabetesbehandlung. In unserem Hause lernen schwangere Frauen, mithilfe der Kapillarblutmessung ihren Blutzuckergehalt selbst regelmäßig zu bestimmen. So können sie den Verlauf und die Normalisierung des Blutzuckerspiegels überprüfen.
Reicht die Kombination aus gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung nicht aus, empfehlen unsere Diabetologen in den meisten Fällen eine Insulintherapie. Blutzuckersenkende, orale Antidiabetika hingegen sind während der Schwangerschaft nicht zugelassen. Sie kommen ausschließlich in sehr seltenen Ausnahmesituationen, wie einem besonders hohen Insulinbedarf oder bei starkem Übergewicht, in Betracht. In diesen Fällen beraten die Spezialisten im Vorfeld ausführlich und klären über die möglichen Risiken auf. Die Behandlung erfolgt dann erst nach einer schriftlichen Einverständniserklärung der Patientin.
Unsere Diabetologen betonen: Die meisten Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes haben eine vollkommen normale Schwangerschaft und bringen ein gesundes Kind zur Welt. Zudem reguliert sich die Stoffwechsellage nach der Geburt, so dass die meisten Patientinnen kein Insulin mehr spritzen müssen. Ein oGTT zur Kontrolle empfiehlt sich circa sechs Monate nach der Geburt.