Juckreiz und Brennen am After
Was viele nicht wissen: Jeder Mensch hat Hämorrhoiden. Es ist ein gut durchblutetes, ringförmiges Gewebepolster, nahe dem Darmausgang. Das von Medizinern als Hämorrhoidal-Geflecht bezeichnete Gewebe erfüllt dabei eine wichtige Aufgabe. Zusammen mit den Schließmuskeln dichtet es den After ab. Vergrößern sich Hämorrhoiden, können Sie unangenehme Beschwerden verursachen. Betroffene leiden meist unter Schmerzen, Brennen, Nässen oder unangenehmem Juckreiz am After. Aufmerksam werden die meisten durch blutigen Stuhl. Hämorrhoiden bluten meist nach dem Stuhlgang, da sich durch das häufige Pressen Blut in den Gefäßen des Darmausgangs sammelt. Meistens befindet sich das Blut auf und nicht im Stuhl. Es haftet am Toilettenpapier oder Bluttropfen in der Toilette fallen auf. Die Blutungen sind in der Regel schwach ausgeprägt. Erst in fortgeschrittenen Stadien können sie sehr stark werden und müssen ärztlich versorgt werden.
Diagnose und Therapie
Nach einer ersten Anamnese führt der Arzt eine digital-rektale Untersuchung durch. Dabei ertastet und überprüft er mit dem Finger die Beschaffenheit des Schließmuskels und der Analschleimhaut. Diese Untersuchung genügt oft schon für die Diagnostik. Bedarf es weiterführender Untersuchungen, überweist der Hausarzt die Betroffenen zu einem Facharzt. Mithilfe einer Proktoskopie, auch als Analkanalspiegelung bezeichnet, inspiziert er den Enddarm mit einer winzigen, hochauflösenden Kamera genauer. In seltenen Fällen führt er eine Darmspiegelung durch, um Darmkrebs auszuschließen oder zu bestätigen. Bei gering ausgeprägten Hämorrhoiden reichen eine gesunde Ernährungsweise, die einen geregelten Stuhlgang ermöglicht, sowie konservative Behandlungsmaßnahmen wie schmerzlindernde Salben aus.
Hämorrhoiden des Schweregrades 1 können sehr gut mithilfe der Sklerosierungstherapie behandelt werden. Dabei werden die Hämorrhoiden durch ein verödendes Medikament behandelt, das unmittelbar in das betroffene Gewebe injiziert wird. Dieses hemmt oder stoppt den Blutfluss der Hämorrhoide und führt zu einer deutlichen Verkleinerung des Gewebes. Bei Hämorrhoiden zweiten Grades eignet sich die Gummibandligatur. Dabei werden die Hämorrhoiden mit einem Gummiband abgeschnürt. Dies unterbricht ebenfalls die Durchblutung, wodurch das betroffene Gewebe abstirbt. Nach nur wenigen Wochen fällt die Hämorrhoide von alleine ab. Dies führt manchmal zu einer kleinen Blutung, die jedoch schnell wieder nachlässt. Führen diese beiden Methoden nicht zum gewünschten Erfolg oder liegen Hämorrhoidalleiden des dritten und vierten Schweregrades vor, erfolgt meist die operative Entfernung der Hämorrhoiden.