Gelenkerhalt vor Gelenkersatz
Bei der Beratung zu einer geeigneten Behandlungsstrategie verfolgen wir bei allen Patienten mit Gelenkarthrose grundsätzlich das Ziel, das körpereigene Gelenk zu erhalten, so lange es möglich und sinnvoll ist. Sind diese Möglichkeiten ausgeschöpft, kann eine so genannte Knie-Endoprothese (Knie-TEP) in den meisten Fällen die Beweglichkeit und einen schmerzfreien Alltag wiederherstellen.
Bei der Knie-TEP setzen die Operateure ein künstliches Gelenk zumeist aus einer Kobalt-Chrom-Legierung ein. Die Operation dauert etwa eine Stunde.
Teilersatz oder kompletter Oberflächenersatz
Für die Knie-Endoprothetik stehen heute eine Vielzahl unterschiedlicher Implantate zur Verfügung. Welche Prothese und Operationsmethode sich am besten eignet, ist unter anderem abhängig vom Zustand des Knochens rund um das zu ersetzende Gelenk. Bei einem Knorpelverschleiß, der ausschließlich die Innenseite des Kniegelenkes betrifft, kann der Einsatz von Schlitten-Endoprothesen in Frage kommen. Diese ersetzen nur den Teil des Kniegelenks, der von der Arthrose betroffen ist. Der gesunde Gelenkanteil, einschließlich Sehnen und Bändern, bleibt erhalten.
Computergestütztes Aufmaß des Gelenks
Betrifft die Arthrose aber das komplette Gelenk, wird eine Oberflächenprothese auf den Oberschenkel- und den Unterschenkelknochen gesetzt. Man spricht von einem kompletten Oberflächenersatz. Die beiden Gelenkpartner des Ober- und Unterschenkels werden „überkront“. Diese Endoprothesen werden entsprechend dem weltweiten Standard mit Zement am Knochen fixiert.
Zur Vorbereitung der OP erstellen wir mithilfe einer speziellen Planungssoftware ein computergestütztes Aufmaß des Gelenks. In diese Planung binden wir unsere Patienten gerne ein, wenn sie das möchten.
Knochensparendes Operieren als Prinzip
Bei allen Gelenkersatzeingriffen haben wir uns dem Prinzip des knochensparenden Operierens verpflichtet. Das bedeutet, dass von den Knochen nur so viel abgetragen wird, wie unbedingt notwendig ist, um die Prothese im Knochen zu verankern. Außerdem beginnen unsere Patienten unmittelbar nach der Operation mit Bewegungsübungen, damit die operierten Gelenke beweglich bleiben. In der Regel können die Patienten schon kurz nach dem Eingriff wieder auf den eigenen Beinen stehen und die Klinik nach etwa fünf bis sieben Tagen verlassen.
Patienten können Schmerzmittelabgabe steuern
Nachbehandlung
Im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt haben Patienten nach einer Knie-Endoprothese Anspruch auf eine ambulante oder stationäre Rehabilitation. Unser Sozialdienst hilft ihnen dabei, einen Therapieplatz zu finden.