Magen-Darm-Blutungen, von Ärzten als gastrointestinale Blutung bezeichnet, sind die häufigsten Notfälle, die unsere spezialisierten Gastroenterologen behandeln. Die Bezeichnung umfasst sämtliche Blutungen im Inneren des Magen-Darm-Traktes (Gastro-Intestinal-Trakt). Mediziner unterscheiden je nach Lage zwischen oberen, mittleren und unteren gastrointestinalen Blutungen. Die Ursachen sind vielfältig: Sie reichen von Divertikeln, Geschwüren, Gefäßveränderungen und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen bis hin zu Tumorerkrankungen. Der Schweregrad und das Ausmaß des Blutverlustes können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Symptome wie Magen- und Unterleibsschmerzen, Übelkeit in Verbindung mit Erbrechen von Blut und schwarzer Stuhl (Teerstuhl) oder der sichtbare Abgang von Blut weisen auf eine akute Magen-Darm-Blutung hin. Geringe Blutverluste bleiben teils über lange Zeit unbemerkt. Sie führen im Verlauf häufig zu einer Anämie, umgangssprachlich auch Blutarmut genannt, die sich durch Müdigkeit, verringerte Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel oder Atemnot bei nur geringer Belastung bemerkbar macht. Diese Symptome müssen stets dringend abgeklärt werden.
Diagnose
Leichte bis mittelschwere Blutungen hören oft ohne weitere Behandlung auf. Starke Blutungen dagegen sind stets ein Notfall und bedürfen einer zeitnahen, kompetenten Diagnose und Therapie. Dazu steht ein endoskopischer Bereitschaftsdienst rund um die Uhr zur Verfügung. Um die Blutung schnellstmöglich stillen zu können, ist es wichtig, die Blutungsquelle zu lokalisieren. Im ersten Schritt wird eine Magenspiegelung oder eine Darmspiegelung durchgeführt. Bei der Magenspiegelung, auch Gastroskopie genannt, wird ein biegsames, flexibles Endoskop mit hochauflösender Kamera durch den Mund eingeführt und vorsichtig über die Speiseröhre bis in den Magen und den Zwölffingerdarm vorgeschoben. Auch bei der Darmspiegelung, von Ärzten als Koloskopie bezeichnet, wird ein solches Endoskop verwendet. Dieses wird über den After durch den Dickdarm bis zum Dünndarm eingeführt. Beide Untersuchungen ermöglichen zuverlässige Ergebnisse in ausgezeichneter Bildqualität. Im Rahmen dieser Untersuchungen können unsere Gastroenterologen Gewebeproben entnehmen, die anschließend feingeweblich untersucht werden. So können Entzündungen, Infektionen oder Tumorerkrankungen erkannt und entsprechende Therapiemaßnahmen erarbeitet werden. Zur Spiegelung des Dünndarms steht uns ein spezielles Gerät, die Spiralenteroskopie, zur Verfügung.